... meine Fresse war das ein sinnloses Erlebnis sich dieses Video anzusehen. Man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen: Über eine Dosenmahlzeit. Und es geht tatsächlich über 10 Minuten. Ich hätte nie gedacht dass jemand wirklich so unglaublich lang über eine simple sich erhitzende Dose labern kann.
Das muss ich entsprechend würdigen... wenn ich schon 12 Minuten vergeudet habe.
Richtig toll fand ich ja das Vortragen der exakten Herstelleradresse. Hier wurde an die sehbehinderten im ASVZ gedacht. Damit sie, nach dem Verzehr einer bereits weit über dem Verfallsdatum gelagerten Dose, sofort den Hersteller anrufen können um zu erfragen welchen Arzt sie konsultieren müssen.
Mitunter fast amüsant, aber nur fast, ist die betont anglikanisch geprägte Betonung eigentlich deutschsprachiger Ausdrücke, so dass man meint man höre einem Texaner im deutschen Werbefernsehen zu.
Groteske Ausmaße nimmt dies dann bei Begriffen wie "Ring Pull" an, wobei es offenkundig nicht möglich war dem deutschen Gegenstück "Ziehlasche" zu huldigen.
Nach fast 5 Minuten wird einem zur Freude des Zusehers das Warten auf das (Selbst-)Erhitzen besagter intensiv beschriebener Dosennahrung erspart. Der Zuschauer dankt...
Allerdings findet das Video hier kein Ende, es läuft zu neuen Formen auf. Nun wird in mühevoller Kleinarbeit jedes noch so unwichtige Detail vor das Objektiv gezerrt und gnadenlos zur Schau gestellt - ein wahrer Meilenstein der Nutzlosigkeit. Jeder Interessent an dieser Nahrung hat selbstverständlich auch brennende Gelüste zu erfahren wie gewölbt diese oder jene Dosenoberfläche ist.
Es folgt eine kulinarische Bewertung, die darauf beruht im Inhalt der Dose mittels Löffel zu stochern und ein subjektives Urteil über Geschmack und Konsistenz abzugeben.
Umweltbewusst und ganz der grünen Welle entsprechend wird vom Sprecher darauf hingewiesen man könne dieses Marketingprodukt industrieller Nutzlosigkeit bestens dort verwenden wo man seinen Abfall trefflich entsorgen kann... also beispielsweise wie im Video erwähnt in einem Mülleimer. Vorbildlich.
Grotesk mutet auch die abschließende Negierung aller zuvor eindringlich vorgesteller Vorzüge an, durch die Anpreisung der "klassischen Versorgungsvorräte" (er hält einfach ein MRE in die Kamera).
Der Aufforderung im Video folgend, doch bitte Kritik zu üben, habe ich dies hiermit getan und empfehle dem Macher sein Tun auf wirklich weltbewegende und nutzbringende Gegenständlichkeiten zu fixieren. Zudem rate ich ihm sein Skript grundlegend zu kürzen und eine Videolauflänge von maximal 5 Minuten anzustreben (außer er behandelt evtl. die konstruktionsbedingten Details einer 120mm Softair-Glattrohrkanone).
Nach Abzug aller nutzloser Fakten bleibt von diesem Video eine 1-2 minütige Vorstellung eines Fertiggerichtes welches sich schlichtweg selbst erhitzt. Der Rest ist Beiwerk, leider nicht schmückend.